Anfang Oktober 2022 durfte Ich mit der Managerin (Alice Tlustos) eine lebensverändernde Arbeitsreise in den südwestlichen Bereich von Tansania unternehmen. Von Fata Morganas in der Wüste bis zu überwucherndem Dschungel, sah ich wirklich Vieles in einer Woche. Wir trafen viele besondere Menschen und ich durfte die Vielfalt von Tansania erleben.
Diese Geschichte wird als Kurzfassung in insgesamt 3 Rundbriefen erzählt da ich einiges erlebt habe.
Dies ist jetzt der 3te und letzte Teil der Geschichte:
Der Donnerstag begann bereits um 5 Uhr in der Früh, da wir aus der einzigen zweispurigen Straße ins Innenland bergauf, aus Mbeya rausfuhren und LKWs nicht vor 6 Uhr fuhren. Der Sonnenaufgang war ein wahrhaftiges Farbenspektakel und der nächste Stopp war bei Tobias leiblicher Familie in dem grüneren Gebieten der Usangu. Die Massai dort sind sehr herzlich und sehr geerdet. Sie sind vermutlich auch das Volk welches sich viele klischeehaft unter den Begriff „Afrikaner“ vorstellen. Dieser Begriff ist ungefähr so wage wie der Begriff „Europäer“ und soweit ignorier ich jetzt das Thema. Dort angekommen merkte ich wie sich in mir eine Entspannung breit machte. Das Leben ist sehr einfach. Männer kümmern sich ums Feuer machen und um die Kühe und die Frauen um das Haus (inklusive Hausbau), um das Essen und um die Kinder, wobei die Kinder eher in Gruppen herumliefen und auf sich selbst aufpassen. Mehr gibt es da gar nicht zu sagen, außer man beschreibt die genaueren Familienstrukturen des Stammes, also recht simpel. Neben den Kuhbullen stehen zu können ohne aufgespießt zu werden ist auch etwas Besonderes. Einen Milchtee mit Kardamom und Zucker serviert zu bekommen war auch etwas was mir in meinen Leben noch nie vorgekommen ist.
Am frühen Nachmittag machten wir uns dann auf die Reise nach Njombe, wo ich große Hügel sah die weitflächig mit hellem grün bedeckt waren, aber nicht mit Gras sondern mit Tee. In dieser Gegend gibt es viele Bäume und Tannenwälder, was eine faszinierende Abwechslung ist zur kahlen Steppe. Wie wir eine Person aufgabelten die mit uns nach Milo fuhr, kam uns noch eine Person entgegen die uns unbedingt zeigen wollte was sie sich von zwei der Seminare, von den Tlustus, letztes Jahr mitnehmen konnte. Nach dem wir eine Stunde durch dichtesten Tannenwald der Person die uns mit dem Motorrad voraus fuhr folgten, sah ich erstmalig ein Holzhaus in Tansania, welches mich ein bisschen an ein Alpenwirtshaus erinnerte. Dort hatte der Herr 300 kleine Bäumchen gepflanzt die er den nächsten Sonntag in der Kirche verschenkte. Alice konnte den Herrn viele weitere Optimierungs- Tipps geben, auch wenn er viele Ideen schon umgesetzt hatte. Weitere 3 Stunden Autofahrt nach Milo standen bevor von denen ich noch nichts wusste. Von einer breiten 3 spurigen & großen Hauptstraße die mitten im Nirgendwo anfing und auch wieder aufhörte ging es wieder auf übliche rotbraune Sandstraßen weiter. Später bogen wir dann auf die „Straße“ nach Milo ab welche auf GoogleMaps nicht mal existiert. Es ist der einzige Weg nach Milo und er führte uns mitten durch den dichtesten Dschungel. Einmal kam uns sogar ein Eselkarren entgegen. Wie wir in der Stadt über dem Dschungel ankamen war es bereits später Abend. Dort hatten wir noch ein Abendessen und ein Gespräch mit dem Bischof von Njombe und Umgebung und eine kurze Vorstellung in der Kirche. Die Kirche war ein sehr großes Bauwerk, welches vor zirka 80 Jahren von Deutschen geplant & errichtet wurde und die Stromversorgung funktioniert mit Benzingeneratoren. Fertig von der Reise begaben wir uns schnell ins Bett.
Um 5 Uhr in der Früh standen wir fahrbereit wieder auf und gingen Richtung Auto. Der Sternenhimmel war unglaublich und atemberaubend schön, jedoch forderte der Weg aufgrund von Unregelmäßigkeiten mehr Aufmerksamkeit als mir lieb war. Um 5:30 nochmal durch den Dschungel gedüst, wie auf einer Ralleybahn und 9 Stunden waren für die Heimreise berechnet. Mit Hunger besuchten wir in Iringa nochmal das Neema-Crafts-Cafe und probierten sämtliche wohltuende Mehlspeisen. Die letzten paar Stunden hatte ich noch ein paar spannende Gespräche mit Alice und den Rest der Zeit nutzte ich zum Rasten. Erschöpft und mit einem veränderten Blickwinkel kam ich zurück, ins bereits vertraute, Mtumba’s Teacher College und wusste mein Leben war verändert.
Wenn jemand die volle Geschichte haben will kann man mich bei flo.kindsi1@gmail.com
anschreiben oder auch persönlich nachfragen.
"Hilfe die ankommt", die Trägerorganisation meines Sozialdienstes, ist ein christlich diakonisches Werk, welches weltweit Menschen in persönlicher und materieller Hilfsbedürftigkeit unterstützt. In Tansania bei dem Projekt
"Care of Creation" arbeite ich auf einer Farm mit.
Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt von "Hilfe die ankommt",
"Care of Creation International" und der Anglikanischen Kirche Tansanias. Das Ziel auf der Farm ist es, den Einheimischen vorzuleben und durch Schulungen zu vermitteln, wie man die Böden in Tansania möglichst nachhaltig bewirtschaften kann. Es geht dabei aber nicht darum sie zu belehren, sondern ihnen vorzuzeigen, wie eine Farm unter den gegebenen Vorraussetzungen aussehen könnte. Dies hilft tausenden Menschen sich dort eine Nahrungsgrundlage sowie ein Einkommen zu sichern. Ich arbeite auf der Farm selbst aktiv mit und darf auch eigene Projekte zur Verbesserung der Farm durchführen.
Ich möchte mich sehr, sehr herzlich bei allen bedanken die meinen Einsatz in den letzten Monaten finanziell unterstützt haben. Ich bin absolut überwältigt von eurer Großzügigkeit und unserem HERRN dankbar für die Versorgung die ich durch euch erleben durfte.
Falls du es dennoch am Herzen hast weiter zu spenden, freue ich mich gemeinsam mit dem Team von HDA sehr! Weitere Spenden auf meinem Projektkonto werden dafür verwendet, um meinen Missionseinsatz (Sprachschule, Weiterarbeit in Tansania) zu finanzieren. Vielen Dank schon vorab für dein Vertrauen und deine Unterstützung.
Hilfe die ankommt
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